Mitteilungen Nr.112 | 06·2024

Liebe Freunde Edith Steins,
für diese Ausgabe unserer „Mitteilungen“ habe ich nach einer Darstellung Edith Steins mit dem Heiligen Geist gesucht, jedoch keine gefunden. Vielleicht kennen Sie eine? Stellvertretend hier das Foto eines Ausschnitts aus dem Keramik-Altar von Maria Elisabeth Stapp, den sie 1929 für die Kommunität Venio (München) gestaltete. Vor diesem Altar betete Edith Stein in München bei ihren Besuchen in den Jahren 1930 bis 1932.



Der Heilige Geist tritt aus dem Davidstern heraus, umgeben von der Öllampe links als Symbol für
den jüdischen Tempel in Jerusalem und der Osterkerze rechts, dem Symbol für Christus, den Auferstandenen, das Licht der Welt. Aus dem Volk Israel heraus breitet der Heilige Geist – durch sein göttliches Wirken und durch uns und unser menschliches Mitwirken – dieses Licht in der Welt aus. Er
heiligt uns, d. h. Er macht uns und alle Christen, die Sein Wirken an sich zulassen, zu „Heiligen“. So auch unsere Patronin, die hl. Edith Stein, Teresia Benedicta vom Kreuz.
Die Freiburger Geschäftsfrau Philomene Steiger empfahl Edith Stein in den Jahren ihrer religiösen Suche (1916 – 1918), nicht weiter nach Wissen über den Glauben,
sondern den Glauben selbst zu suchen. Dazu helfe ihr das Gebet zum Heiligen Geist:
„Komm, Heiliger Geist, herab zu mir,
erleuchte mich, ich folge dir. Amen.“

Ein andermal bat Edith Stein sie: „Beten Sie für mich!“, und Philomene Steiger betete um die Gaben des Heiligen Geistes. Wie diese Gebete erhört wurden, darüber können wir natürlich nur spekulieren. In der Freiburger Zeit beschreibt Edith Stein jedenfalls ihre religiösen Erlebnisse der
„Geborgenheit in Gott“ und der
„geistigen Wiedergeburt“

(ESGA 6, 73).
Und sie freut sich im Februar 1917 darüber, dass ihr Freund Roman Ingarden ebenfalls auf religiöse Probleme gestoßen war. Sie schrieb ihm begeistert, sie selbst
„renne an allen Ecken und Enden“
an „Metaphysik und an religiöse Erlebnisse“

(ESGA 4, Br. 9).
Unter die Gaben des Heiligen Geistes, die Edith Stein später ausgeübt hat, könnte man die Gaben der Erkenntnis, der Weisheit (Jes 11, 1-2; 1 Kor 12, 8-10), der Unterscheidung der Geister (1 Kor 12, 10) und die „prophetische Rede“ (1 Kor 14, 1) zählen. Ihre Verehrung für den Heiligen Geist hat sie 1937 in eine wunderschöne Pfingstnovene gefasst:
„Wer bist Du, süßes Licht, das mich erfüllt
und meines Herzens Dunkelheit erleuchtet?“

(ESGA 20, 39-42).
So dürfen auch wir den Heiligen Geist neu einladen, auf uns als ESGD und jeden Einzelnen herabzukommen, uns zu erleuchten und Frieden und Kraft zu schenken.
Eine frohe Pfingstzeit wünscht Ihnen

Dr. Beate Beckmann-Zöller, Präsidentin der ESGD


Seite 1.: Edith Stein und Pfingstfest und besondere Audienz beim Papst Franziskus

Seite 2. Jahrestag der Erhebung Edith Steins zur Mit-Patronin Europas

Seite 3.: Die Geschenkplakette der Deutschen Bischofskonferenz „Edith Stein und Bonifatius im Gespräch über Glaube und Vernunft“

Seite 4.: Pressemitteilung der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland e.V. vom 22. April 2024 zur gesetzlichen Regelung der Abtreibung.

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