Der Gedenkgottesdienst, den das Freiburger Edith-Stein-Netzwerk rund um den Geburtstag der Heiligen Edith Stein jährlich initiiert, fand am 9. Oktober 2022 in der Wallfahrtskirche Kirchhofen statt. Johann Wagner, Mitglied des Netzwerkes und der ESGD, gehört der Seelsorgeeinheit Batzenberg-Obere Möhlin an und ist Pfarrgemeinderat in Pfaffenweiler. Er hat den leitenden Pfarrer Lukas Wehrle gewonnen, die Hl. Messe mit dem Thema „In DEINEM Mosaik ein Stein“ vorzustehen. In seinen Einführungsworten verwies Johann Wagner auf Edith Steins Brief an Sr. Callista aus dem Jahr 1928, dass es darauf ankomme, „daß man … einen Stillen Winkel hat, in dem man mit Gott so verkehren kann, als ob es sonst überhaupt nichts gäbe, und das täglich“ (ESGA 2, 69). Aus Anlass dieses Gottesdienstes haben sich die Kirchenchöre Pfaffenweiler und Kirchhofen zu einem Chor vereinigt und dafür zwei Chorsätze mit Texten von Edith Stein bzw. ihr zugeschrieben, einstudiert: „Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen“, Melodie Barbara Kolberg, Satz Peter Erdrich sowie „Du senkst voll Liebe deinen Blick in meinen“, komponiert von Emile Hau. Johann Wagner, der zum Chor von Pfaffenweiler gehört, war es ein besonderes Anliegen, diese Werke einzustudieren. Susanne Sayer sang solistisch zur Meditation nach der Kommunionausteilung „Erhör, oh Gott, mein Flehen“ (GL 439) und begleitete sich dabei selbst mit der Gitarre.
Der 100. Tauf- und Firmtag Edith Steins und ihr 80. Todestag waren für die Seelsorgeeinheit Batzenberg-Obere Möhlin zugleich Anlass, auf Wallfahrt zu gehen und den Spuren der Heiligen am 29. Oktober 2022 in Bad Bergzabern und Speyer zu folgen. 34 Gemeindemitglieder ließen sich von Johann Wagners Idee, in dessen Händen auch die Organisation lag, anstecken und aufzubrechen. In Edith Steins Taufkirche St. Martin gedachten sie ihrer eigenen Taufe. Die Mitfeiernden standen im Mittelgang um den Taufstein, berührten diesen, segneten sich mit dem Weihwasser, entzündeten an der Osterkerze ihr persönliches Licht, das schließlich während der Eucharistiefeier mit Pfarrer Lukas Wehrle auf dem Altar stand.
In Speyer wurden die Wallfahrer zunächst von Dr. Thomas Stubenrauch, dem persönlichen Referenten von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, im Bischofshaus erwartet. In dessen Kapelle wurde Edith Stein gefirmt. Das Leben von Sr. Teresia Benedicta a Cruce wird in den dortigen von Thomas Jessen neu gestalteten Kreuzwegstationen auf besondere Weise mit dem Kreuzweg Jesu in Verbindung gebracht.
Im Anschluss wurde die Gruppe herzlich von Sr. Raphaela und Sr. Karola, der Geschäftsführerin der ESGD, im Kloster St. Magdalena und im dortigen Edith-Stein-Zimmer willkommen geheißen. Sie erzählten von Edith Steins neunjährigem Aufenthalt bei ihnen im Kloster während ihrer Tätigkeit als Lehrerin im Lyzeum der Dominikanerinnen. Die Besucher wurden zudem reichlich mit Unterlagen über Edith Stein beschenkt. Das gemeinsame Abendgebet schloss diesen Besuch ab. Ein Mitreisender bedankte sich bei Johann Wagner schriftlich mit den Worten, dass diese Wallfahrt „eine Art ‚Mosaikstein‘ in seinem Leben“ gewesen ist.
Dr. Katharina Seifert