Verleihung des päpstlichen Silvesterordens an Prof. Dr. Dr. h.c. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Verleihung des päpstlichen Silvesterordens (Komtur) an Prof. Dr. Dr. h.c. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz im Kaisersaal des hohen Doms zu Speyer am Samstag, 25. Juni 2022.

Speyer, Dom, Kaisersaal, GV Markus Magin und Beate Beckmann- Zöller überreichen Frau Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz den päpstlichen Silvesterorden.   Bildnachweis: Bistum Speyer / Foto: Klaus Landry

Edith Stein und die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz werden oft in einem Atemzug genannt. Aus gutem Grund. Das Werk der Philosophin, Dozentin, Konvertitin, Seminarlehrerin, Karmelitin und Heiligen Edith Stein wurde von Gerl-Falkovitz in vielfacher Weise bekannt gemacht, u.a. durch ihre Monographie «Unerbittliches Licht» und die Mitbegründung der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland (ESGD, 1994 in Speyer), deren Vize-Präsidentin sie von 1994-2015 war.

Anlässlich der Jahrestagung der ESGD lud die Präsidentin Dr. Beate Beckmann-Zöller ein zur Ehrung einer der einflussreichsten Frauen in der katholischen Kirche in Deutschland. Ein wichtiger Verdienst, aufgrund dessen sie für den päpstlichen Orden als würdig befunden wurde, war die wissenschaftliche Herausgabe der Edith Stein Gesamtausgabe (ESGA, 28 Bände) in den Jahren 2000-2020. Dass die Idee dazu gerade auf der Via della Conciliazione in Rom geboren sei, angesichts des Konterfeis Edith Steins am Petersdom anlässlich ihrer Heiligsprechung 1998, sei kein Zufall, so der Laudator Regens Dr. Tonke Dennebaum (Mainz), Vize-Präsident der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland. Dass es eine „Teamentscheidung“ war, habe die Arbeit an den 28 Bänden mitbestimmt, so die Preisträgerin, die die hohe kirchliche Auszeichnung gern im Namen aller Mitarbeitenden entgegennahm.

Doch nicht nur die Wissenschaft solle geehrt werden, so der Laudator, sondern auch „was den Menschen ausmacht“: der Einsatz der Preisträgerin für und ihre Sorge um die Kirche in Deutschland.

Die emeritierte Professorin lehrte von 1993 bis 2011 in Dresden und ist nun noch Leiterin des EUPHRat (Europäischen Instituts für Philosophie und Religion, Heiligenkreuz/Wien). Ein „Leuchtfeuer“ ist ihre brillante Rhetorik bis heute, wenn es gilt, der Wahrheit die Ehre zu geben. Und eine passionierte Lehrende. Ein Querflötenquartett des Speyrer Edith-Stein-Gymnasiums umrahmte festlich die Preisverleihung durch den Generalvikar und Regens des Bistums Speyer, Markus Margin, der Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann vertrat. In seiner Ansprache betonte er die verähnlichende Kraft, die die Beschäftigung mit einem Menschen haben kann, wie wohl die Wirkung Edith Steins auf die Preisträgerin. Steins Grundhaltung der Dankbarkeit für alles Gegebene und den Geber aller Dinge – Gott selbst – prägte die Antwort der Preisträgerin. Auch sie stehe – so die Geehrte – wie der Orden „pro ecclesia“, für die Kirche ein mit einem klaren „adsum“ – hier bin ich! Diese Haltung, diese Bereitschaft zum Einsatz kann die Kirche, kann Europa heilen: in Christus.

Mariéle Wulf

Weitere Bilder: Bildnachweis: Bistum Speyer / Foto: Klaus Landry

Laudatio: Dr. Tonke Dennebaum

Generalvikar Markus Magin bei der Übergabe des Ordens

 

Ähnliche Beiträge

Antworten