Liebe Freunde Edith Steins,
wie jedes Jahr im Advent erwarten wir die Ankunft des Friedensfürsten. Die Engel verkünden dann zur Geburt Jesu Christi den Frieden auf Erden. Edith Stein fragt 1931 zurecht: „Wo ist der Friede auf Erden? Friede auf Erden denen, die guten Willens sind! Aber nicht alle sind guten Willens. Darum musste ja der Sohn des Ewigen Vaters aus der Herrlichkeit des Himmels herabsteigen, weil das Geheimnis der Bosheit die Erde in Nacht gehüllt hat.“ (Das Weihnachtsgeheimnis, ESGA 19, 4f.) Der Friede hat viele Dimensionen: die politische zwischen Ländern, die soziale in der Familie und im Staat und die persönliche im eigenen Herzen. Noch kein politischer Friede, aber ein Waffenstillstand wurde im Heiligen Land erreicht. Für uns Freunde Edith Steins, die als Jüdin Ausgrenzung und später Deportation und Ermordung aus staatlich verordnetem Rassen-Hass erlitten hat, gab es im Oktober eine frohe Botschaft: die 20 noch lebenden jüdischen Geiseln wurden frei gelassen, die über zwei Jahre der Folter der Hamas-Terroristen ausgesetzt waren, darunter vier, die sowohl israelische als auch deutsche Staatsbürger sind. In der Ukraine sehnen sich die Menschen weiter nach Frieden, wie auch im Sudan, im Kongo, im Jemen, in Nigeria und weiteren Ländern. Trotz all dieser Nachrichten und dem „Geheimnis der Bosheit“ dürfen wir uns den eigenen Frieden im Herzen neu von Christus schenken lassen. Edith Stein fand diesen Frieden in der Freundschaft mit Christus. Es hat „Jahre gedauert, bis ich den Ort gefunden habe, wo Ruhe und Frieden ist für alle unruhigen Herzen“, schreibt Edith Stein am 13.09.1925 an Fritz Kaufmann (ESGA 2, Br. 45).
Die Weihnachtsbotschaft des Friedens bewegte Edith Stein, ähnlich wie ihre Suche nach Wahrheit und Freiheit. Wie wir ihre Werte und vor allem ihre Pädagogik neu in die Bildungseinrichtungen der Gegenwart integrieren können, soll auf den Vertiefungstagen in Wien (06. – 08.03.2026) Thema sein. Herzlich eingeladen sind Pädagogen aller Richtungen, die Impulse Edith Steins für ihre berufliche Tätigkeit aufgreifen, weiterdenken und umsetzen möchten. Anmeldeschluss ist bereits der 31.01.2026. An diesem Datum, Samstag, 31.01.2026, sind Philosophen und an Edith Steins Philosophie Interessierte nach Freiburg eingeladen zur Tagung „Mensch – Natur – göttliches Sein. Eine philosophische Spurensuche mit Martin Heidegger und Edith Stein“ („Liefmannhaus“ der Albert- Ludwigs-Universität, Goethestraße 33 – 35, 79100 Freiburg i. Br.). Anmeldung: Marcus.Knaup@fernuni-hagen.de Und alle Freunde Edith Steins sind vom 17. bis 19.04.2026 herzlich zur Jahrestagung nach Augsburg eingeladen. Dabei werden wir uns umfassend mit dem Thema „Gnade“ sowohl bei Edith Stein, als auch bei Martin Luther und in ökumenischer Perspektive befassen. Wie immer warten theologische, spirituelle und kulturelle Impulse von und mit der hl. Philosophin Edith Stein auf Sie! Die Videos unserer Berliner Tagung 2025 über das „Jüdisch-christliche Gespräch“ finden Sie auf unserem Youtube- Kanal. Außerdem möchte ich Ihnen noch die Pilgerreise „Auf den Spuren Edith Steins“ nach Breslau und Auschwitz (06. – 11.04.2026) ans Herz legen. Dr. Cordula Haderlein, Beirätin der ESGD, ist eine erfahrene Reisebegleiterin und Edith-Stein- Expertin. Diese bwechslungsreich gestaltete Reise wird sicher ein unvergessliches spirituelles Erlebnis werden! Möge der Friede Christi in Ihrem Herzen Raum gewinnen an diesem Weihnachtsfest und darüber hinaus! Meinen Weihnachtswunsch für Sie und Ihre Familien verbinde ich mit dem Gruß Edith Steins vom 20.12.1935: „Nun wünsche ich Ihnen noch einmal so viel Weihnachtsgnaden, daß Ihnen eine Karmel-Weihnacht auch nicht mehr bringen könnte. Der Heiland ist ja überall mit Seiner Liebe und Seinem unerschöpflichen Reichtum.“ (Edith Stein an Elisabeth Nicola und Helene Lieb, Br. 433, ESGA 3)
Dr. Beate Beckmann-Zöller (Präsidentin der ESGD)
Seite 1. Weihnachtsbotschaft 2025.
Seite 2. Göttinger Edith-Stein-Preis 2025.
Seite 3. „Suchend – Wachsam – Entschieden“. Edith Stein in St. Peter, Schwarzwald (04.11.2025)
Seite 4. Unterwegs auf den Spuren Edith Steins. Eine Fahrradtour von Freiburg nach Auschwitz – Juni 2025



